Fernfahrt Rocky Mountains Tour
Hmm... jetzt habe ich es wieder getan und das zum 3. mal innerhalb von 4 Jahren, aber dieses mal verschlug es mich nach Übersee (Nordamerika). Die beiden ersten mal waren schon der Hammer, aber diese Fernfahrt stellt alles in den Schatten. Schon beim googlen der Highlights war mir klar, das muss ich jetzt machen. Der Bundesstaat Colorado ist der höchst gelegene von allen, Denver selber liegt auf 1600 m ü. M. Beim weiteren durchlesen wusste ich, ich will auf den Mount Evans (neu umbenannt auf Mount Blue Sky), dazu später mehr, ist der höchst asphaltierte Pass von Nordamerika mit 4310m. Auch alle anderen Pässe waren immer über 2500m und 9x sogar über 3000m. Aus dem Jahr 2012 als ich nach Hawaii noch in den Anden war, wusste ich, hoppla aufgepasst bezüglich der Höhe und war dort als Tourist unterwegs. Leider ist weltweit der Kokatee verboten ausser in Peru und Bolivien, welcher mir sehr geholfen hätte, also konzentrierte ich mich auf Plan B (Dr. Google). Dort stand geschrieben, man soll die ersten Tage alles in Zeitlupe machen, was ich auch peinlichst genau tat, denn niemand weiss wie er auf diese Höhe reagiert.
Ich wurde auch etwas komisch angeschaut, als ich mich am 2 Tag selber in die langsamste Gruppe umteilte, war mir aber egal, weil es folgten noch 12 Touren, und mein Entscheid gab mir recht, weil ich habe mich jeweils als schnellster an die jeweilige Höhe anklimatisiert. Ok. das war noch kein Freipass zum Vollgas geben, denn Bergfahren mit langen Anstiegen heisst auch immer sicher 50W Leistung herausnehmen. Die ganze Tour ging über 1500km, 22'700Hm, aufgeteilt auf 14 Touren mit 2 (3) Ruhetagen, würde behaupten für otto normal kein Thema. Aber halt, ich war auch dieses mal wieder einer der jüngsten, der älteste war 78, welcher alle Touren einfach in seinem Tempo fuhr und meine grosse Hochachtung hat. Das durchschnittliche Gefälle war um die 5%, für mich eher wenig, zieht man aber die grosse Höhe noch in betracht, passt alles. Was die "dünne" Luft betrifft, verfolgte mich das die ganze Tour im Hinderkopf, wollte um keinen Preis in den Hammer laufen und Probleme bekommen. Man atmet schwerer, der Puls ist höher, das Trinken was in der Höhe sehr wichtig ist, muss in mehreren Schlücken bewerkstelligt werden, aber dann passt alles, zumind. war es bei mir so.
Noch kurz zur Umbennung vom Mount Evans. Wir waren die letzten auf dieser Welt, welche noch unter diesem Namen hochgefahren sind, weil die Barriere für die letzten paar km für alle geschlossen war, aussert zu Fuss oder mit dem Velo war der Gipfel noch offen. Der einzige Wermutstropfe war, die Pappenheini hatten auf dem Gipfel die obligate Summit-Tafel schon demoniert, was alle Teilnehmer etwas verärgerte. Trotzdem waren alle froh als wir oben angekommen sind, denn genau an diesem Tag hat sich die Sonne sehr rar gemacht, was sich in den Themperaturen niederschlug. Es schneite leicht, darum war der Plan, hoch fahren, warm anziehen und möglichst schnell wieder Höhe vernichten. Was den Namen Evens betrifft, er war einer der ersten Gouverneure von Colorado, war nachweisslich an der Hinrichtung von 100 erten Indianer beteiligt und das kann man in der heutigen Zeit nicht mehr Unterschreiben.
Mich selber plagte auf dieser Höhe mehr der Magen, hatte ab und zu Blähungen, und meine Nase hatte mit der trocken Luft zu kämpfen, dafür war es trotz hohen Temperaturen sehr angenehm zum Radfahren. Wir hatten zum Glück nur 1 Tag schlechtes Wetter, worüber ich sehr froh war, weil das war mein anderer Knackpunkt für diese Reise, denn wir waren ständig über 2300m unterwegs.
In der Etappe 13 ging es früh morgens um 07:00 los, denn wir fuhren in den Rocky National Park mit seinen Highlights (Tieren und Landschaften). Leider war es mit den Tieren ein schlechter Tag, ich glaub das lag daran weil es Wochenende (Samstag) war, und die Tiere wussten, dass es heute ein Menschenauflauf geben wird. Ok. mit dem konnte ich noch leben, weil wir hatten bis hierhin schon sehr viele wildlebende Tiere gesehen, aber das es - 2°C hatte und das wir noch auf der Schattenseite im Tal unterwegs waren, war nicht so mein Ding. Lustigerweise hatte ich dann am Zielort dieser Etappe auf dem Golfplatz das Vergnügen, eine ganze Herde Rehe mit Hirsch zu fotographieren.
Ebenfalls sehr schön finde ich, dass sie vieles im alten Stil wie vor jahrhunderten belassen, sie geben sich diesbezüglich viel Mühe die alte Traditionen aufrechtzuerhalten, was natürlich die Touristen wieder anzieht.
Für die eigentlichen Highlights lasse ich die Bilder sprechen, und weiss nicht, ob das jetzt meine letzte Fernfahrt war.
Noch etwas zum Land, Leute und Tiere. Alles ist entschleunigt in Colorado und macht riesen Spass zum sporttreiben. Man erlebt viel Freundlichkeit, Werschätzung, Geduld, die Tiere sind sehr zutraulich und haben keine Angst vor den Menschen. Der einzige Wermutstropfen sind die hohen Preise beim Abendessen, dort lässt man im Schnitt mind. 40 Dollar und mehr liegen.
In diesem Sinn, Danke für eure Aufmerksamkeit, man sieht sich und kann jedem so eine Fernfahrten empfehlen
Sportliche Grüsse
de Saimen